Workshop 1

Kapitel 3

Dauer // 45-50 Min.
Ort // Innen, im Raum
Benötigtes Material // Stühle, Papier, Mülleimer, Rollenkarten

Lernziele:

  1. Das Konzept der Vielfalt in einer eigenen Gruppe erforschen, um besser zu lernen, wie es in anderen Situationen
    angewendet werden kann

  2. Diskussion und Meinungsaustausch über die Bedeutung der Chancengleichheit für alle

  3. Förderung von Einfühlungsvermögen und Verständnis dafür, wie andere uns behandeln
    sollten und wie wir andere behandeln sollten

  4. Die Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen erforschen und Wege finden, um mit ihnen zusammenzuarbeiten und gemeinsame Erfahrungen zu teilen

  5. Eine größere Toleranz gegenüber Menschen mit anderen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Eigenschaften kultivieren

Kernkompetenzen // Kritisches Denken, Flexibilität, Kommunikation, Freundschaft, Einfühlungsvermögen
Schlüsselbegriffe // Chancengleichheit, Menschenrechte, Bürgerrechte, unterschiedliche Fähigkeiten

Energizer (5 min) 

Das Balance-Spiel

Sie können die Spieler:innen bitten, ihre Augen zu schließen, während Sie die Welt um sie herum beschreiben: Sie sind gerade bei den Olympischen Spielen angekommen und bevor sie an den Start gehen, wollen sie das Rehabilitationszentrum besuchen, in dem ihre Freund:innen, die verletzte Sportler:innen sind, untergebracht sind. Sie haben nämlich so hart trainiert, dass sie jetzt … unausgeglichen sind. Die Spieler:innen wollen dafür sorgen, dass es ihnen besser geht, und dazu müssen sie das folgende Spiel spielen:

  1. Das Spiel beginnt mit ein wenig Vorstellungskraft. Die Schüler:innen stehen vor einem riesigen Holzbrett, das nur auf einem Punkt balanciert. Das Ziel ist es, das Gleichgewicht auf dem Brett zu finden, indem sie die gesamte Fläche abdecken.
  2. Zeigen Sie den Spieler:innen das Bild des Holzbretts, damit sie es sich in einem größeren Maßstab besser vorstellen können. Beginnen Sie mit 2 bis 4 Spieler:innen, damit sie das Konzept besser verstehen und beschreiben können, wie das Brett reagiert (Kippen auf einer Seite, flach usw.), aber die Spieler:innen sollten immer in Bewegung sein. Wenn Sie sehen, dass es funktioniert, können Sie die restlichen Spieler:innen nach und nach hinzufügen.
  3. Sobald alle Spieler:innen auf dem imaginären Holzbrett stehen, können Sie ein Signal geben, auf das hin alle Teilnehmer:innen stehen bleiben sollen.
  4. Bitten Sie sie, sich umzusehen und zu analysieren, ob das Brett im Gleichgewicht ist.
    Wiederholen Sie den Vorgang.
  5. Wenn sie es dreimal schaffen, das Brett ins Gleichgewicht zu bringen, haben sie das Spiel gewonnen.

     

Tipps:
– Achten Sie darauf, dass der Raum frei ist, damit die Spieler:innen mehr Platz haben, um mit dem Gleichgewicht und dem Raum zu experimentieren und zu spielen.
– Der:die Moderator:in sollte nicht zögern, die Fantasie der Gruppe anzuregen, um das Spiel spielerischer zu gestalten, aber auch, um ihnen zu helfen, sich das Gleichgewicht im Raum besser vorzustellen.
– Es ist möglich, Musik zu verwenden, um die Stopp Momente leichter zu markieren, aber der Stopp muss klar sein und die Musik muss für die Übung relevant sein.
– Es ist einfacher, ein Gleichgewicht herzustellen, wenn alle Lücken im Raum abgedeckt sind.

Vorbereitende Übung (10 Min.)

Ballspiel
Unmittelbar nach dem Spiel ist es sehr wichtig, dass Sie Ihre Spieler:innen bitten, in der gleichen Position zu bleiben.

  1. Geben Sie allen ein Stück Papier, das zu einem Ball zerknüllt werden soll.
  2. Stellen Sie dann einen Eimer oder einen Mülleimer in die Mitte des Raumes.
  3. Jede Person muss den Ball von ihrem Standort aus fallen lassen, ohne sich zu bewegen oder die Position zu verändern. Ihr Ziel ist es, den Ball wie beim Basketball beim ersten Versuch in den Eimer zu werfen.
  4. Fragen Sie die Spieler:innen nach dem ersten Versuch, ob alle die gleiche Chance hatten, den Eimer zu treffen.
  5. Bitten Sie sie, eine gleichberechtigte Version des Spiels zu erstellen.

Tipps:
– Sie können sie anleiten, verschiedene Bedingungen zu berücksichtigen, z. B. Entfernung, Sichtweite
– Während der Diskussionen empfehlen wir, die Bälle im Eimer zu lassen, um Ablenkung und Lärm zu vermeiden.
– Wir haben festgestellt, dass einige Schülerinnen und Schüler dazu neigen, sich durch den möglichen Inhalt des wiederverwendbaren Papiers ablenken zu lassen. In jedem Fall empfehlen wir Ihnen,
mit den Papierkugeln umweltbewusst umzugehen.

 Hauptaktivität (25 Min.)

Der Ball der Gleichheit

Dieses Spiel basiert auf einer interaktiven Erzählung.

  1. Bitten Sie die Spieler:innen in einem Kreis Platz zu nehmen, um Sichtkontakt mit allen zu haben und erzählen Sie diese kurze Geschichte:
    “Die Geschichte beginnt 1948, außerhalb von London, in einem Dorf namens Stoke Mandeville, im Krankenhaus. Dort wird das Leben einer Gruppe von 16 Menschen, die während des Zweiten Weltkriegs schwer verletzt wurden, nie wieder dasselbe sein, da sie in Rollstühlen sitzen.”
  2. Fragen Sie sie, ob sie sich vorstellen können, wie sich diese Menschen gefühlt haben. Dann geht die Geschichte weiter:
    “Die Ärzt:innen versuchten, einen Weg zu finden, damit sie sich wieder stark, glücklich und respektiert fühlten. So begannen sie, berühmte Spiele zu verwenden und eine Version zu entwickeln, die
    es den Spieler:innen ermöglichte, mit ihren Behinderungen
    umzugehen, sich zu verbessern und Spaß zu haben.”
  3. Fordern Sie Ihre Spieler:innen auf, das Ballspiel noch inklusiver zu gestalten und eine neue Version zu entwickeln, die für Spieler:innen mit Mobilitätsproblemen geeignet ist. Auf diese Weise können Menschen
    mit unterschiedlichen Fähigkeiten gemeinsam ein
    Spiel spielen. Bei dieser Version steht die Hälfte der Spieler:innen und die andere Hälfte sitzt auf einem Stuhl.
  4. Lassen Sie die Teilnehmer:innen verschiedene Versionen ausprobieren, bis sie eine finden, bei der sie das Gefühl haben, dass alle gleich behandelt werden.
  5. Wenn Sie einen Konsens mit den Schüler:innen gefunden haben, fahren Sie mit dem
    Ende der Geschichte fort:
    “Jahrelang setzten die Ärzt:innen immer mehr Spiele ein, da sie für ihre Patient:innen sehr hilfreich waren. Nach und nach kamen immer mehr Menschen mit verschiedenen Behinderungen, wie z. B. Sehbehinderungen, hinzu. Die Spiele wurden immer besser organisiert und berühmter. Heute nehmen 164 Länder und über 4000 Athleten an den Spielen teil”.
  6. Fragen Sie Ihre Spieler:innen, ob sie wissen, wie diese Spiele heißen. Dann erklären Sie ihnen, dass dies der Beginn der Paralympischen Spiele war und die Geschichte echt ist.
  7. Tipps:
    – Fragen Sie Ihre Spieler:innen, ob sie wissen, wie diese Spiele heißen. Dann erklären Sie ihnen, dass dies der
    Beginn der Paralympischen Spiele war und die Geschichte echt ist.
    – Sobald die Spieler:innen wissen, dass die Geschichte wahr ist, haben sie viele Fragen. Wir schlagen vor, dass Sie ihnen
    weitere Details mitteilen, wie z. B. den ersten ursprünglichen Namen der Spiele im Jahr 1952,
    “International Stoke Mandeville
    Games”, oder sie ermutigen, selbst nach Fakten und Fotos zu suchen.

Reflexion (10 Min.)

Lassen Sie alle Spieler:innen in einem Stuhlkreis Platz nehmen. Folgende Fragen sind für die
folgende Diskussion richtungweisend:

  1. Haben alle Menschen das Recht, Sport zu treiben, an Spielen teilzunehmen und Spaß zu haben?
  2. Denkst du, dass es möglich ist, dass jemand aufgrund seiner unterschiedlichen körperlichen Fähigkeiten
    ungerecht behandelt wird?
  3. Kennst du Beispiele aus dem wirklichen Leben?
  4. Hast du Ideen, um Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten gleiche Chancen im Alltag zu ermöglichen?
    Zum Beispiel in der Schule, auf der Straße, im öffentlichen
    Raum?

Abschlussritual
Alle Spieler:innen stehen von den Stühlen auf und bringen ihre Hände in der Mitte des Kreiseszusammen. Dann rufen alle gemeinsam “1,2,3 Olympic power team”.